Auf dieser Webseite können Sie ausgewählte, 3D-digitalisierte interaktive archäologische Funde aus einigen unserer Auftragsprojekte betrachten.
Bringen Sie die Objekte zu Ihnen nach Hause, tauchen Sie in das digitale “Museum” ein. Denn hier können Sie die Funde mit Hilfe von 3D-Technik aus allen Perspektiven betrachten. Ist Ihnen das zu technisch? Kein Problem, scrollen Sie weiter nach unten! Auf dieser Webseite haben Sie auch die Möglichkeit einige animierte 3D-Videos dieser Funde anzuschauen.
… wie kommt ein römischer Kamelknochen nach Isny?
Im April 2024 durften wir für die Museen Isny einen Kamelknochen, der Teil des berühmten, großen Schatzfundes im Kastell Vemania war, im Landesmuseum Stuttgart mithilfe von hochaufgelöster Nahbereichs-Photogrammetrie und Strukturlichtscannern vermessen und digitalisieren. Da das Original im Landesmuseum verbleiben musste, haben wir – basierend auf dem entstandenen 3D-Modell – im 3D-Drucker ein physisches Replikat des Originalfundes erstellt und täuschend echt koloriert. Das Fund-Replikat ist nun in der neuen Ausstellung im Museum Isny zu sehen.
Fragment eines Beckenknochens vom Kamel aus dem Kastell Vemania
Datierung: Anfang des 4. Jahrhunderts n. Chr.
Fundort: Gemeinde Isny im Allgäu (Landkreis Ravensburg)
Auftraggeber: Museen Isny – Ute Seibold
Ausstellung des Originals: Landesmuseum Württemberg
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Zum archäologischen Kontext
Der Kamelknochen gehört zu den beidem im Kastell Vemania vergrabenen umfangreichen Hortfunden. Diese geben Zeugnis von den unruhigen Zeiten während der alemannischen Überfälle am Ende des 3. bzw. Beginn des 4. Jh. n. Chr. Der Hort mit Goldschmuck gilt als der bedeutendste römische Schmuckfund nördlich der Alpen. Unter den hier gefundenen ca. 5.700 Tierknochen befanden sich auch wenige Kamelknochen. Das Tier wurde offensichtlich von der Reitereinheit „Ala II Valeria Sequanorum“, die vorher in Nordafrika stationiert war, mitgebracht.
Die in den Horten enthaltenen Münzen geben Einblick in die Heeres-, Verwaltungs- und Münzreform Diocletians. Gefunden wurden unter anderem auch Münzen einer neuen Münzsorte, die sogenannten Folles. Diese Folles stammen zum größeren Teil aus der Münzstätte Karthago in Nordafrika, nahe dem heutigen Tunis in Tunesien, wo sie zwischen 296 und 298 geprägt wurden. Da auch unter den Einzelmünzen dieser Jahre aus dem Kastell solche Prägungen überproportional vertreten sind, wird nicht nur der oder die Besitzer der beiden Schätze, sondern die ganze damals in Vemania stationierte Truppeneinheit in den vorangehenden Jahren an Maximilians Afrikafeldzug teilgenommen haben…
Offen bleibt die Frage, ob die Truppe die Kamele als “Maskottchen”, Lasttiere oder eventuell auch als Nahrung mitbrachten bzw. nutzten?!
Archäologische Funde der Großgrabung von Regensburg–Burgweinting (Historisches Museum Regensburg)
Im Rahmen einer interaktiven APP-Entwicklung für die Ausstellung „Die Spuren von Jahrtausenden – Archäologische Fund und Ergebnisse der Großgrabung von Regensburg –Burgweinting“ (Historisches Museum Regensburg) konnte die ArcTron 3D GmbH einige herausragende und besondere archäologische
Funde aus dieser Ausgrabung digitalisieren. Die digitalisierten Objekte werden in der Dauerausstellung zusammen mit einer 3D-Projektion auf ein Landschaftsmodell und der 3D-Siedlungsrekonstruktion verschiedener archäologischer Epochen in einer Augmented Reality –APP präsentiert.
Erfahren Sie mehr zu dem Projekt auf unserer Referenzseite: https://www.arctron.de/referenzen/2019/landschaftsprojektion-mit-ar/
Fundort: Grabgruppe B, Befund 3889, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Polyederohrring
Datierung: 1. Hälfte 6. Jahrhundert n. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 9415
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Die paarweise getragenen goldenen Ohrringe mit durchbrochen gearbeiteter Polyederkapsel in offener Rahmenfassung (Seitenlänge: 1,6 cm) sind die kunstvollsten Stücke in der reichhaltigen Schmuckausstattung einer Dame, die in der frühmittelalterlichen Grabgruppe B von Regensburg-Burgweinting wohl um 530/540 n. Chr. in einem Baumsarg beigesetzt worden ist. Die besonders aufwendige Ausführung mit tordiertem silbervergoldeten Reif (Durchmesser: ca. 5 cm), Zierfeldern mit Horneinlagen in Rosettenform sowie verschiedenfarbigen Glas- und Almandinplättchen auf goldenen Waffelfolien belegen den hohen Rang der Trägerin.
Fundort: Befund 304, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Miniaturgefäß
Datierung: Ende 8. bis frühes 6. Jahrhundert v. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 1995/21, 2-463
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Das nur 4,7 cm hohe Tongefäß fand sich im Graben des östlichen Herrenhofes. Es handelt sich um eine Tasse, deren knapp unterrandständiger Henkel abgebrochen ist und fehlt. Formal orientiert sich die Kleinform an großen Kegelhalsgefäßen, wie sie insbesondere aus frühhallstattzeitlichen Grabzusammenhängen bekannt sind. Auch die Verzierung greift mit über die Schulter bzw. hier auch über den Bauch geführten Mustern auf Motive der Großgefäße zurück. Während dort aber häufig hängende, mit Parallellinien gefüllte und in Kreisaugen endende Dreiecke auftreten, zeigt das Miniaturgefäß ein eigenwilliges Dekor, für das kein Vergleichsbeispiel zu finden ist.
Fundort: Befund 4080, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Kannelurenstein
Datierung: 12./11. Jahrhundert v. Chr.
Standort: Depot, Museen der Stadt Regensburg
Inventarnummer: 2004/10-9990
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Der flache Stein von 7 cm Durchmesser und 5 cm Höhe ist an der Ober- und Unterseite muldenförmig eingetieft. An den Seiten zeigt er drei umlaufende kannelurenartige Riefen, von denen die Gattung den Namen hat. Er wurde in einer Grube der Siedlung der späten Bronze- bis mittleren Urnenfelderzeit gefunden. Solche Steine sind vor allem aus der Schweiz und von Mitteldeutschland bis Schweden bekannt. Ihre Funktion ist nicht sicher zu bestimmen. Ein vermuteter Zusammenhang mit der Metallverarbeitung ist aus durch die bekannten Befunde nicht eindeutig zu belegen. Die auffällige Form erinnert aber stark an Kugelanken, wie sie noch heutzutage von Goldschmieden verwendet werden.
Fundort: Grab 10062, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Strichbündelamphore
Datierung: 2. Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 17481
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Das nur 8,1 cm hohe Tongefäß fand sich als Beigabe einer der für diese Epoche typischen Hockerbestattung. Es handelt sich um eine Srichbündelamphore der älteren schnurkeramischen Kultur. Der Name leitet sich von der charakteristischen Verzierung und den beiden kleinen Schnurösen ab. Das Töpfchen ist erst das vierte dieser Art aus Südbayern. In der Schweiz und in Nordbayern sind solche Amphoren aus Siedlungszusammenhängen bekannt, in Mitteldeutschland und Tschechien kommen sie regelhaft als Grabbeigaben vor.
Fundort: Befund 964, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Steingewicht
Datierung: 5./4. Jahrhundert v. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 2000/13-3122
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Das Steingewicht mit eiserner Öse hat einen Durchmesser von 12,3 cm und wurde in einer Grube der frühlatènezeitlichen Siedlung gefunden. Ein ähnliches Stück aus spätkeltischem Fundzusammenhang gehört anscheinend zu einer Waage. Besonders bemerkenswert ist das Gewicht wegen der Verwendung von zwei Materialien mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften. Das Objekt ist ein Zeugnis für den hohen technischen Standard frühkeltischer Handwerker. Immerhin musste der sichere Halt der Öse in dem 1,3 kg schweren Gewicht gewährleistet sein. Wie sie im Stein befestigt wurde, ist bisher noch nicht geklärt.
Fundort: Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Steinaxt
Datierung: 2. Hälfte 3. Jahrtausend v. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 2004/10-10858
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Solche Äxte stellen die charakteristische Waffe der älteren schnurkeramischen Kultur am Ende der Jungsteinzeit dar. Mit den auffälligen Facettenflächen werden die Formen von Kupferäxten imitiert. Wie ihre metallenen Vorbilder waren solche Äxte nicht nur Waffe, sondern mit Sicherheit auch Prestigeobjekt und Statussymbol einer elitären Gesellschaftsschicht. Die 15,4 cm lange Axt wurde ohne weitere Beifunde im anstehenden Löß entdeckt. Vielleicht handelt es sich um eine rituelle Deponierung, wie sie für viele Stein- und Kupferäxte dieser Epoche zu vermuten ist.
Fundort: Grabgruppe D, Grab 7 = Befund 6263, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Stengelglas
Datierung: um 500 n. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 2005/69-14781
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Das knapp 10 cm hohe Stengelglas aus der Zeit um 500 n. Chr. stammt als einzig verbliebene Beigabe aus einem Nischengrab eines fast vollständig beraubten frühmittelalterlichen Reihengräberfeldes von Regensburg-Burgweinting (Grabgruppe D). In völlig unversehrter Erhaltung stellt der Becher mit seiner nur am Original erkennbaren, geschwungen-diagonaloptischen Musterung des Gefäßkörpers unter hauchdünnen randparallelen Linien das schönste Beispiel für die aus dem norditalienischen Invillino während und nach der Herrschaft Theoderichs über die Alpen exportierten kostbaren Trinkgläser dar.
Fundort: Grab 3624, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Öllampe
Datierung: Anfang 2.–1. Hälfte 3. Jahrhundert n. Chr.
Standort: Depot, Museen der Stadt Regensburg
Inventarnummer: 7157
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Die 12,9 cm lange und 8,9 cm breite Öllampe aus fein geschlemmten, orangefarbenen Ton stammt aus einem Brandgrab eines kleinen Gräberfelds zu dem Gutshof D (um 200 bis beginnendes 4. Jahrhundert). In dem bauchigen Glastopf mit Horizontalrand als Urne lag das vollständig erhaltene Objekt auf dem Leichenbrand. Die Firmalampe besitzt auf einem radial gerippten Buckel eine Henkelöse an der Oberseite und wurde zwischen dem Anfang des 2. und der Mitte des 3. Jahrhunderts hergestellt. Öllampen gehören zum typischen Bestattungsritus der Römerzeit.
Fundort: Grab 5448, Regensburg-Burgweinting Nordwest
Objektname: Bronzetasse
Datierung: 11. Jahrhundert v. Chr.
Standort: Dauerausstellung, Historisches Museum Regensburg
Inventarnummer: 2005/23-12915
3D-Digitalisierung: ArcTron 3D GmbH
Copyright: Historisches Museum Regensburg & ArcTron 3D GmbH (2021)
Das vollständig erhaltene Stück aus einem Brandgrab der mittleren Urnenfelderzeit hat einen Randdurchmesser von 11,5 cm. Der mit einfachen, randparallelen Rillen verzierte Henkel ist am verbreiterten unteren Ende von außen auf die Tasse genietet, das obere Ende ist dagegen an der Innenseite befestigt. Der Boden weist einen ausgeprägten Standring auf. Die Beigabe von Bronzegeschirr zählt zu den großen Seltenheiten der Epoche. Die entsprechenden Gräber repräsentieren auch nach Ausweis der weiteren Beigaben Mitglieder einer sozialen Oberschicht.
Römische Funde am Limes. 3D-Modelle für die APP „Limes mobil“ (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege – BLfD)
Die Smartphone-Applikation „LIMES mobil“ dient zur Vermittlung der römischen Land- und Flussgrenzen innerhalb Bayerns. Zu ihrem Angebot gehört auch das Betrachten von Originalfunden als 3D-Objekte. Im Rahmen eines Auftrages des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD) konnte die ArcTron 3D GmbH für diese APP einige besondere römische Funde scannen und für die interaktive Nutzung aufbereiten.
Reliefverzierte Beinschiene aus Bronze mit Weißmetallüberzug. Im Zentrum der Dekorzone der Kriegsgott Mars.
Datierung: 2. H. 2. Jh. n. Chr.
Fundort: Regensburg-Kumpfmühl, südöstlich des vicus
Auftraggeber: © BLfD/Historisches Museum Regensburg
Brandpfeile sind aufgrund ihres fragilen „Käfigs“ selten so gut erhalten. In den sog. Käfig wurde vor dem Schuss organisches Material, das z. B. mit Öl getränkt war eingebracht und entzündet.
Datierung: 270er Jahre n. Chr.
Fundort: Straubing, Südvicus
Auftraggeber: © BLfD/Gäubodenmuseum Straubing
Die dreiflügelige Pfeilspitzen aus Eisen wurden von den Römern, ebenso wie Kompositbögen, von den zentralasiatischen Nomaden übernommen. Hier stammen sie von einer in Straubing stationierten Bogenschützeneinheit.
Datierung: 2./3. Jh. n. Chr.
Fundort: Straubing, Ostkastell
Auftraggeber: © BLfD/Gäubodenmuseum Straubing
Fingerring aus Bronze mit Darstellung eines spielverkehrten Christogramms.
Datierung: 4. Jh. n. Chr.
Fundort: Passau, unter Heiligkreuz-Kirche des Klosters Niedernburg
Auftraggeber: © BLfD/ASM
Das Fragment stammt aus dem Panzer einer Großbronze, die den Kaiser Trajan, Hadrian oder Antoninus Pius zeigte. Zu sehen ist ein Greif, der einen sog. Arimaspen angreift.
Datierung: 2. Jh. n. Chr.
Fundort: Künzing, Verfüllung Amphitheater
Auftraggeber: © BLfD/Museum Quintana/Lkr. Deggendorf
Die Statuette zeigt den Merkur, Götterbote und Gott des Handels. Durch ein Schadfeuer um 280 n. Chr. trägt die Oberfläche Feuerspuren.
Datierung: 3. Jh. n. Chr.
Fundort: Regensburg Legionslager, Grasgasse
Auftraggeber: © BLfD/Historisches Museum Regensburg
Bei dieser Scharnierfibel fehlen die Nadel und die übliche Zierscheibe. Fibeln dieser Art stammen aus Gallien.
Datierung: um Mitte 1. Jh. n. Chr.
Fundort: Weltenburg-Am Galget, Kleinkastell
Auftraggeber: © BLfD/Archäologisches Museum Kelheim
3D-Animation der Funde, die für die APP “Limes mobil” digitalisiert wurden.
Reliefverzierte Beinschiene aus Bronze mit Weißmetallüberzug. Im Zentrum der Dekorzone der Kriegsgott Mars.